Familienstellen, Systemaufstellungen, Bewegungen des Geistes

 

In den 90er Jahren wurde das von Bert Hellinger entwickelte Familienstellen als eine neue Form der systemischen Familientherapie populär. Bald fand die Methode jedoch auch Anwendung in anderen Bereichen wie der Organisationsberatung, so dass der Begriff Familienstellen oft durch den allgemeineren Begriff der Systemaufstellung ersetzt wurde.
Etwa seit dem Jahr 2000 veränderte sich Hellingers eigenes Verständnis von der Aufstel­lungsarbeit. Er verstand sie als „angewandte Philosophie“, einen geistigen Erkenntnisweg, und er beschrieb die neue Form als „Bewegungen des Geistes“. Das ISM ist diese Entwicklung mit Bert Hellinger mitgegangen.
Die Erfahrungen mit dem Familienstellen zeigen, dass aktuelle Probleme oder Symptome oft einen verborgenen Hintergrund haben. Sie verbinden uns meistens mit Familienmit­gliedern, auch solchen, von denen wir kaum etwas wissen.
Das Kern-Element des Familienstellens nach Hellinger ist das so genannte Stellvertreter-Phänomen: Beliebige Personen, die als Stellvertreter für eine andere Person in eine Aufstellung eintreten, nehmen Gefühle, Gedanken und Absichten dieser anderen Person wahr.
Jede Aufstellung bildet ein geistiges Feld, in dem die Stellvertreter mit anderen Personen, auch abwesenden, auf eine nicht greifbare Weise geistig verbunden sind. In diesem Feld wirken geistige Kräfte, welche die Aufstellung in gewisser Weise zu einer Lösung hin steuern.
Beide Ansätze, die systemische Arbeitsweise und das „Gehen mit dem Geist”, erzeugen solche geistigen Felder und verbinden sich mit einer geistigen Führung. Das geschieht allerdings auf unterschiedlichen Ebenen: Beim systemischen Familienstellen ist es das Gruppengewissen der Familie. Beim neuen, geistigen Familienstellen werden wir darüber hinaus von einer schöpferischen Kraft geführt über die Grenzen des Gewissens hinaus geführt.