Supervision in Kassel

Supervision ist Beratung für berufliche Zusammenhänge. Sie befasst sich mit den Beziehungen zwischen Menschen, wie sie im Feld der beruflichen Arbeit vorkommen. Klassischerweise betrifft das die ausgesprochenen Beziehungs-Berufe, in denen Menschen mit Menschen arbeiten: alle sozialen, pädagogischen und pflegerischen Berufe, aber auch Polizei und Seelsorge. Doch in der wahren produzierenden Gesellschaft tritt jeder mit anderen in Beziehung: Zumindest mit Kunden, meistens auch mit Kollegen, mit Vorgesetzten und Untergebenen.

Nur der Einsiedel, der sich von seinen selbst gesammelten Wurzeln und Nüssen ernährt und in die Felle wilder Tiere kleidet, würde Supervision nie brauchen. Außer, wenn seine Arbeitsweise seine Beziehung zu Gott manifestieren soll. Selbst hier also gäbe es vermutlich Einstellungen zu reflektieren und Konflikte zu bearbeiten.

Im Amerikanischen bedeutet Supervisor (sprich: super Weiser) so viel wie Kontrolleur oder Aufseher. Weisheit ist da weder vonnöten noch gefragt. Doch lässt sich dieses Verständnis aus dem Wort und seinen Teilen herleiten: super = höher, über, und visor = der Sehende. Aufseher könnte von daher passen. Das gilt jedoch ebenso für Supervision in unserem Sinne: Wir betrachten die Dinge von einer höheren Ebene:

Wir entfernen uns aus der unmittelbaren Ebene des Konfliktes und nehmen eine Perspektive ein, wo wir die Angelegenheit wie eine Modellkonstruktion auf dem Tisch betrachten. Die Kunst des Supervisors ist es, seinem Klienten solch eine Perspektive zu ermöglichen. Er ist also, um es amerikanisch auszudrücken, kein supervisor, sondern ein facilitator. Für diese Arbeit ist etwas Weisheit sicher hilfreich, mehr jedenfalls als fachliches Wissen über die Arbeit des Klienten.

Bei der Supervision stützen wir uns auf die systemische Psychologie Bert Hellinger. Hellinger hat seine Einsichten aus dem Familienstellen als „eine Wissenschaft von unseren Beziehungen“ zusammengefasst. Und um Beziehungen im Feld beruflicher Arbeit geht es in der Supervision. Außerdem öffnen wir uns auch in der supervisorischen Beratung für Eingebungen, wie wir sie aus Hellingers „Bewegungen des Geistes“ kennen. Auch auf diese Weise bekommen wir eine „Sicht von oben her“, bekommen eine Einsicht geschenkt, die uns den nächsten, fälligen Schritt zeigt.

Thomas Gehrmann hatte in seiner Zeit als Streetworker so positive Erfahrungen mit Supervision gemacht, dass er sich später zu dieser Ausbildung entschloss. Sein Diplom machte er nach 5 jährigem Studium „Supervision und Organisations­beratung“ an der Universität Kassel.

Seine Diplomarbeit befasste sich mit den Zusammenhängen von Kündigung und Arbeitslosigkeit mit psychischen Störungen bei den Betroffenen, insbesondere der „posttraumatischen Verbitterungs-Störung“.

Haben Sie Interesse an Supervision? Dann melden Sie sich bitte über 0561 9707641 an.